Willkommen in der Zukunft des Spielens und Lernens! Stellen Sie sich vor, Ihr Grundschulkind baut seinen eigenen Roboter und erweckt ihn durch Programmierung zum Leben. Was früher nach Science-Fiction klang, ist heute Realität – und es begeistert Kinder weltweit. Roboter bauen und programmieren ist längst nicht mehr nur etwas für Ingenieure, sondern auch für neugierige Siebenjährige. In diesem Artikel erfahren Sie, warum das Tüfteln mit Robotern im Grundschulalter so wertvoll ist, welche Fähigkeiten Ihr Kind dabei spielerisch erlernt, warum diese Kompetenzen in unserer digitalen Zeit besonders wichtig sind und wie Sie als Eltern Ihren Nachwuchs dabei unterstützen können. Außerdem stellen wir Ihnen fünf beliebte programmierbare Roboter für Kinder ab 7 Jahren vor – inklusive verständlicher Beschreibungen ihrer Funktionen und der eingesetzten Programmiersprachen. Lassen Sie sich inspirieren, wie kleine Roboter zu großen Lernchancen für Ihr Kind werden!
Inhalt
Welche Kompetenzen entwickeln Kinder beim Bauen und Programmieren von Robotern?
Der Baukasten wird geöffnet, bunte Bauteile klicken zusammen, und in den Augen Ihres Kindes spiegelt sich pure Neugier: Wie bewegt sich der Roboter? Was muss ich tun, damit er leuchtet oder spricht? Schon mitten im Spiel werden beim Roboterbauen und -programmieren zahlreiche Fähigkeiten trainiert – ganz nebenbei und mit jeder Menge Spaß. Hier sind die wichtigsten Kompetenzen, die Ihr Kind dabei erwirbt:
- Problemlösungsfähigkeit: Beim Konstruieren eines Roboters und dem Schreiben erster Programme stößt jedes Kind auf kleine Herausforderungen. Warum rollt der Roboter nicht geradeaus? Wieso reagiert er nicht auf die Hindernisse? Anstatt aufzugeben, lernt Ihr Kind Schritt für Schritt, Lösungen zu finden. Es probiert verschiedene Ansätze aus, justiert eine Achse nach oder ändert eine Programmierung – bis der Roboter wie gewünscht funktioniert. Dieses trial-and-error-Prinzip vermittelt spielerisch, dass Fehler kein Scheitern sind, sondern Hinweise, um Probleme kreativ zu lösen. Eine Fähigkeit, die im ganzen Leben hilft!
- Logisches und analytisches Denken: Programmieren heißt, Schrittfolgen logisch zu planen und präzise Anweisungen zu geben. Kinder erfahren beim Coden sehr schnell: Der Roboter macht genau das, was man ihm sagt – im Guten wie im Schlechten. 😉 Vergisst man einen Befehl oder setzt ihn an die falsche Stelle, läuft das Programm nicht wie erwartet. Durch dieses unmittelbare Feedback schulen Kinder ihr logisches Denkvermögen. Sie lernen, systematisch zu denken, Abläufe in kleine Schritte zu zerlegen und Ursachen und Wirkungen nachzuvollziehen. Diese computational thinking-Fähigkeiten sind fundamentale Grundlagen nicht nur fürs Programmieren, sondern auch für Mathematik und naturwissenschaftliches Verständnis.
- Kreativität und Erfindergeist: Roboterbaukästen bieten oft unendlich viele Möglichkeiten. Heute baut Ihr Kind vielleicht das Modell aus der Anleitung – morgen schon erfindet es einen ganz eigenen Robo-Freund! 🎨 Kreativität ist beim Gestalten und Programmieren von Robotern ständig gefragt: Sei es beim Design des Äußeren (soll unser Roboter ein Tier, ein Fahrzeug oder ein Fantasiewesen sein?) oder bei den Aufgaben, die er erledigen soll. Kinder überlegen sich eigene Geschichten und Anwendungen: Der Roboter wird zum Helfer im Kinderzimmer, zum Tanzpartner oder zum Schatzsucher. Und dank einfacher Programmierumgebungen können sie ihre Ideen direkt umsetzen. Das fördert den Erfindergeist und zeigt: Technik ist nicht starr, man kann sie selbst gestalten!
- Durchhaltevermögen und Selbstvertrauen: Zugegeben, nicht jedes Programm funktioniert auf Anhieb. Manchmal braucht es mehrere Anläufe, bis der Roboter das tut, was er soll. Dieses Dranbleiben stärkt das Durchhaltevermögen Ihres Kindes. Es lernt, dass sich Geduld auszahlt und dass komplexe Aufgaben Schritt für Schritt gemeistert werden können. Umso größer ist der Stolz, wenn der Roboter endlich erfolgreich seine Mission erfüllt! Dieses Erfolgserlebnis führt zu einem enormen Selbstvertrauen: Ihr Kind erfährt direkt, dass es aus eigener Kraft etwas bewegen und erschaffen kann. Das Gefühl „Ich schaff’ das!“ ist ein fantastischer Motor – nicht nur für die nächste Programmieraufgabe, sondern auch für viele andere Herausforderungen im Leben.
- Teamarbeit und soziale Fähigkeiten: Oft macht es am meisten Spaß, gemeinsam zu tüfteln. Beim Bau und der Programmierung von Robotern können Kinder wunderbar zusammenarbeiten – sei es mit Freunden, Geschwistern oder im Schulprojekt. Sie verteilen Aufgaben („Du baust den Greifarm, ich kümmere mich um die Räder!“), helfen einander bei Problemen und feiern gemeinsam ihre Erfolge. Das stärkt Kommunikationsfähigkeit und Teamgeist. Ihr Kind lernt, die Ideen anderer wertzuschätzen, Kompromisse einzugehen und als Gruppe kreativ zu sein. Diese sozialen Kompetenzen sind ebenso wichtig wie die technischen Fertigkeiten – und was gibt es Schöneres, als strahlende Kinder, die im Team einen selbstgebauten Roboter vorführen?
- Digitale Kompetenz und Technikverständnis: Im 21. Jahrhundert ist der souveräne Umgang mit Technologie eine Schlüsselqualifikation. Roboterprogrammierung im Kindesalter ist eine ideale Einführung in die digitale Welt. Ihr Kind lernt ganz konkret, wie ein technisches Gerät durch Software gesteuert wird. Begriffe wie Sensor, Motor, Algorithmus oder Programm werden auf einmal mit lebendigen Beispielen verknüpft. Dadurch entwickeln Kinder ein kritisches Verständnis dafür, wie Technik funktioniert – und dass Computer nicht zaubern, sondern vom Menschen gesteuert werden. Diese digitale Mündigkeit hilft ihnen, später neue Technologien schneller zu begreifen und selbstbewusst zu nutzen. Außerdem werden auch grundlegende MINT-Fähigkeiten (Mathe, Informatik, Naturwissenschaft, Technik) gefördert: vom Messen und Zählen (beim Entfernungen abschätzen) bis hin zum physikalischen Verständnis (Stabilität von Bauwerken, Wirkung von Kräften). Kurzum: Kinder, die Roboter bauen, lernen die digitale Welt aktiv zu gestalten, statt sie nur passiv zu konsumieren.
Wie Sie sehen, ist das Programmieren und Konstruieren von Robotern eine wahre Wunderwaffe für die Entwicklung verschiedenster Kompetenzen. Und das alles passiert spielerisch, in einem Kontext, der Kinder enorm motiviert. Kaum etwas zieht junge Tüftler so in den Bann wie ein selbstgebauter Roboter, der sich bewegt und reagiert. Doch neben all diesen Lernchancen gibt es noch einen wichtigen Aspekt: Warum ist gerade in der heutigen Zeit das Beherrschen solcher Fähigkeiten so entscheidend?

Digitale Zukunft: Warum Robotik-Kompetenzen heute besonders wichtig sind
Wir leben in einer Welt, die sich rasant wandelt. Digitalisierung ist längst kein Schlagwort mehr, sondern beeinflusst nahezu jeden Bereich unseres Alltags – vom Beruf bis zur Freizeit. Für unsere Kinder bedeutet das: Sie werden in eine Zukunft hineinwachsen, in der technisches Verständnis und digitale Kompetenzen so wichtig sein werden wie Lesen und Schreiben. Hier sind einige Gründe, warum frühe Erfahrungen mit Robotik und Programmierung Ihrem Kind einen wertvollen Vorsprung geben:
1. Überall Technik – Verständnis schafft Sicherheit: Unsere Umgebung wird immer „smarter“ – Smartphones, Smart Homes, Computer in Autos und Alltagsgeräten. Wer von klein auf gelernt hat, wie Technik denkt, der fühlt sich in dieser digitalen Welt zu Hause. Ein Kind, das Roboter programmiert hat, weiß zum Beispiel, dass hinter einer App oder einem Gerät Menschen stehen, die Befehle formuliert haben. Diese Einsicht nimmt Technik den mysteriösen Schleier. Ihr Kind wird zum kompetenten Nutzer, der souverän mit neuen Geräten umgehen kann und keine Angst vor „dem Computer“ hat. Stattdessen versteht es: Ich kann die Technik kontrollieren, nicht umgekehrt.
2. Fähigkeiten für die Arbeitswelt von morgen: Studien und Trends zeigen, dass Jobs der Zukunft verstärkt technologische Kenntnisse erfordern werden. Berufe ändern sich durch Automatisierung und Künstliche Intelligenz. Doch keine Sorge – das heißt nicht, dass jeder Programmierer werden muss! Aber wer grundlegende Prinzipien des Programmierens versteht, tut sich in vielen Berufen leichter: Sei es der Arzt, der moderne Medizintechnik bedient, der Landwirt mit automatisierten Maschinen oder der Designer, der 3D-Modelle am Computer erstellt. Computational Thinking, also die Fähigkeit wie ein Computer logisch zu analysieren und Probleme in lösbare Teile zu zerlegen, wird überall gefragt sein. Kinder, die heute spielerisch programmieren, erwerben genau diese Denkweise – eine echte Zukunftsinvestition in ihre beruflichen Möglichkeiten.
3. Mitgestaltung statt nur Konsum: Unsere Kinder sind von digitalen Medien umgeben. Häufig bleibt es beim Konsumieren: Videos schauen, Spiele spielen, Apps nutzen. Wenn Kinder jedoch selbst programmieren und Roboter steuern, wechseln sie die Perspektive – vom Konsumenten zum Gestalter. Sie erleben, dass man eigene Ideen in die Tat umsetzen kann. Diese aktive Rolle fördert nicht nur die Kreativität, sondern auch ein Verständnis dafür, dass die digitale Welt formbar ist. Später, wenn es um gesellschaftliche Fragen wie den Einsatz von Robotern, Datenschutz oder künstliche Intelligenz geht, können solche jungen Leute kompetent mitreden und die Zukunft mitgestalten, statt Entwicklungen nur passiv hinzunehmen.
4. Begeisterung für MINT-Fächer: Deutschland und die Welt brauchen mehr kluge Köpfe in Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik (den sogenannten MINT-Bereichen). Doch Interesse lässt sich nicht erzwingen – es muss geweckt werden. Genau hier punktet das Thema Robotik: Es verbindet all diese Disziplinen in einem faszinierenden Hobby. Ein Kind, das seinen Roboter über einen selbst geschriebenen Code tanzen lässt, wird plötzlich einen Sinn in Formeln, Zahlen und technischen Konzepten sehen. Abstrakte Schulstoffe werden greifbar. Diese Begeisterung kann dazu führen, dass Ihr Kind sich auch in Schule und Studium motivierter mit MINT-Themen beschäftigt. Selbst wenn es später kein Ingenieur wird – das Verständnis und die Freude an Technik bleiben ein wichtiger Schatz.
5. Früh übt sich – und bleibt flexibel: Kinder haben den unschätzbaren Vorteil, dass sie Neues unglaublich schnell lernen, vor allem wenn es spielerisch geschieht. Was man in jungen Jahren beginnt, fällt einem später leichter. Lernt Ihr Kind jetzt die Grundlagen des Programmierens, wird es später viel einfacher auch komplexere Technologien oder Programmiersprachen begreifen. Außerdem verankert sich eine offene Haltung gegenüber Neuem: Wer als Grundschüler Roboter gebaut hat, den schrecken weder die nächste Programmiersprache noch neuartige Erfindungen ab. Diese mentale Flexibilität ist in der schnelllebigen digitalen Zeit ein riesiger Pluspunkt.
Zusammengefasst: Robotik im Kindesalter ist weit mehr als ein kurzlebiger Spielzeug-Trend. Es ist eine Vorbereitung auf die Welt von morgen. Ihr Kind entwickelt ein Mindset, das von Neugier, Offenheit und Gestaltungswillen geprägt ist – Eigenschaften, die in der digitalen Gesellschaft unerlässlich sind. Indem Sie Ihrem Kind ermöglichen, mit kleinen Robotern zu experimentieren, legen Sie den Grundstein dafür, dass es sich später in einer high-tech Welt sicher und kompetent bewegt. Und das Beste daran: Ihr Kind merkt gar nicht, dass es etwas „Lernförderliches“ tut – es hat einfach eine Menge Spaß!

Wie Sie als Eltern die Robotik-Begeisterung Ihres Kindes unterstützen können
Vielleicht fragen Sie sich jetzt: Klingt super – aber wie kann ich meinem Kind praktisch helfen, mit Robotern loszulegen? Keine Sorge: Man muss kein Technik-Profi sein, um sein Kind bei diesem Hobby zu begleiten! Mit ein paar einfachen Schritten und der richtigen Einstellung können Sie viel bewirken. Hier sind einige Tipps, wie Sie als Eltern Ihr Kind unterstützen und motivieren können:
- Interesse zeigen und gemeinsam entdecken: Auch wenn Sie selbst noch nie programmiert haben – gehen Sie offen und neugierig mit dem Thema um. Schauen Sie sich gemeinsam mit Ihrem Kind einen Roboter-Baukasten oder eine kindgerechte Programmier-App an. Lassen Sie sich von Ihrem Kind zeigen, was es schon kann, oder probieren Sie es zusammen aus. Die gemeinsame Zeit und Ihr echtes Interesse bedeuten Ihrem Kind viel und bestärken es. Sie werden staunen, wie schnell Ihr Kind Ihnen etwas beibringt – das kann auch für Eltern ein tolles Erlebnis sein!
- Die richtigen Materialien bereitstellen: Es gibt inzwischen eine Fülle von altersgerechten Robotik-Spielzeugen und -Kits (einige davon stellen wir Ihnen gleich vor). Achten Sie auf die Altersempfehlung der Hersteller – für Grundschulkinder eignen sich Roboter, die entweder ohne Lesen auskommen oder mit einfachen Symbolen/Blockprogrammiersprachen arbeiten. Starten Sie lieber mit etwas Einfachem, das schnelle Erfolgserlebnisse bietet, bevor Sie zu komplexeren Bausätzen übergehen. Oft gibt es auch Bücher, Online-Tutorials oder Apps speziell für Kinder, um Programmieren zu lernen. Nutzen Sie diese Ressourcen. Ein kindgerechter Einstieg (z.B. mit bunten Bausteinen und Bildern statt trockenem Code) weckt die Lust auf mehr.
- Freiraum zum Ausprobieren geben: Wenn Ihr Kind einen Roboter baut oder programmiert, lassen Sie es ruhig selbst die Kontrolle haben. Natürlich können Sie Hilfestellung leisten, aber versuchen Sie, nicht jeden Handgriff vorzuschreiben. Der Stolz, etwas selbst herausgefunden zu haben, ist unbezahlbar! Es ist völlig okay, wenn der Roboter erst mal falsch abbiegt oder wackelig läuft – das Experimentieren ist der Weg zum Ziel. Geben Sie Ihrem Kind den Raum, eigene Ideen umzusetzen, auch wenn es chaotisch wirkt. Vielleicht möchte es den Sensor an eine ganz andere Stelle bauen oder den Roboter lustig verzieren – warum nicht? Solange es sicher ist, gibt es kein richtig oder falsch. Diese Offenheit fördert die Kreativität und das selbstständige Denken Ihres Kindes.
- Fehler zulassen und ermutigen: Wenn etwas nicht klappt, atmen Sie tief durch und bleiben Sie positiv. Signalisieren Sie Ihrem Kind: Fehler sind Helfer auf dem Weg zur Lösung. Statt zu schimpfen („Du hast das falsch gemacht“), stellen Sie Fragen wie „Woran könnte es liegen, dass es noch nicht geht? Was probieren wir als Nächstes?“. So lernt Ihr Kind eine Fehlerkultur kennen, in der man aus Problemen lernt, statt zu verzweifeln. Loben Sie Anstrengung und Ausdauer („Toll, dass du es noch mal probiert hast!“), nicht nur das Endergebnis. Dieses Growth Mindset („Ich kann mich verbessern, wenn ich dranbleibe“) wird ihm in allen Lebensbereichen helfen.
- Möglichkeiten zum Austausch schaffen: Allein zuhause programmieren macht Spaß – aber mit anderen Kindern zusammen kann es noch viel spannender sein! Schauen Sie, ob es in Ihrer Nähe Roboter-AGs, Programmier-Workshops oder Maker Spaces für Kinder gibt. Viele Schulen, Bibliotheken oder Vereine bieten mittlerweile Kurse für Grundschüler an, in denen gemeinsam getüftelt wird. Dort findet Ihr Kind Gleichgesinnte, mit denen es sich austauschen kann. Vielleicht gibt es auch Wettbewerbe wie die First Lego League Explore (für 6–9-Jährige) oder lokale Hackathons für Kids, wo Kinder ihre Projekte präsentieren. Solche Events sind unglaublich motivierend: Sie zeigen Kindern, was alles möglich ist, und feiern ihre Kreativität. Unterstützen Sie Ihr Kind, an solchen Erlebnissen teilzunehmen – sei es als aktiver Teilnehmer oder Zuschauer.
- Keine Scheu vor Kosten und Technik: Ein häufiges Eltern-Argument: „Ich kenne mich damit nicht aus“ oder „Ist das nicht sehr teuer?“. Die gute Nachricht: Man muss nicht tief in die Tasche greifen, um zu starten. Es gibt einfache Robotik-Spielzeuge schon für unter 50 Euro, und viele Programmier-Apps sind kostenlos. Oft hat man auch in der Schule oder im Freundeskreis die Möglichkeit, Kits auszuleihen oder gemeinsam anzuschaffen. Und falls Sie Bedenken wegen der Technik haben: Die meisten Kinderrobotik-Produkte sind wirklich für Einsteiger gemacht – mit Schritt-für-Schritt-Anleitungen, Online-Hilfen und Communities für Eltern. Zögern Sie also nicht, sich selbst schlauzumachen. Sie werden sehen: Sobald der erste Roboter sich rührt, ist jeder Euro und jede Minute gut investiert – in Bildung, Spaß und gemeinsame Erinnerungen.
- Mädchen genauso fördern wie Jungen: In der Technik-Welt sind Mädchen leider immer noch unterrepräsentiert. Doch Programmieren und Robotik sind keine Jungs-Domäne! Achten Sie darauf, Ihre Tochter genauso zu ermutigen wie Ihren Sohn. Wenn Ihr Mädchen Interesse an Robotern zeigt, unterstützen Sie es vorbehaltlos – und falls das Interesse noch nicht da ist, bieten Sie ihr ruhig die Gelegenheit, es auszuprobieren. Oft hilft es, Vorbilder zu zeigen: Es gibt tolle Bücher über Mädchen und Frauen in der Technik, die inspirieren können. Und ganz ehrlich: Egal ob Junge oder Mädchen – das Strahlen im Gesicht beim ersten selbstprogrammierten Roboter kennen alle Kinder!
Mit diesen Tipps schaffen Sie ein unterstützendes Umfeld, in dem Ihr Kind seine Leidenschaft für Robotik frei entfalten kann. Sie werden feststellen: Vieles ergibt sich ganz von allein, denn Kinder haben einen natürlichen Entdeckerdrang. Ihr Part ist es vor allem, zu ermutigen, bereitzustellen und mitzufiebern. Und glauben Sie uns: Wenn der kleine Roboter durchs Wohnzimmer saust und „Hallo!“ sagt, wird nicht nur Ihr Kind stolz sein – auch Sie dürfen sich heimlich auf die Schulter klopfen, so einen zukunftsorientierten Spaß ermöglicht zu haben!
Fünf tolle programmierbare Roboter für Kinder ab 7 Jahren
Theorie und guter Wille sind das eine – aber jetzt wollen Sie sicher konkrete Beispiele kennen: Welche Robotik-Kits oder Spielzeugroboter eignen sich denn besonders gut für Grundschulkinder? Wir haben für Sie fünf besonders lehrreiche und beliebte Roboter ausgesucht, die für Kinder ab ca. 7 Jahren geeignet sind. Jeder dieser Roboter hat sein eigenes Konzept und vermittelt auf spielerische Weise Programmiergrundlagen. Für jeden stellen wir kurz vor, was ihn besonders macht, was Kinder damit tun können und welche Programmiersprache oder Programmierumgebung dabei zum Einsatz kommt. Los geht’s mit unserem Roboter-Quintett!



1. LEGO Boost – Kreativer 5-in-1-Roboter-Baukasten
Was ist LEGO Boost? LEGO Boost ist ein vielfach ausgezeichneter Robotik-Baukasten des bekannten dänischen Spielzeugherstellers. Er richtet sich speziell an Kinder im Alter von 7–12 Jahren und eignet sich damit ideal als erster Einstieg in die Robotikwelt. Das Set (Nummer 17101) beinhaltet über 800 LEGO-Teile, einen „Move Hub“ (das zentrale Steuerelement mit Motoren und Sensoren) sowie einen weiteren Motor und einen Kombi-Sensor (für Farbe und Abstand). Das Besondere: Aus diesen Komponenten lassen sich fünf verschiedene Modelle bauen – vom niedlichen Roboter „Vernie“ über eine Gitarre und eine Katze bis hin zu einem Rover-Fahrzeug und sogar einer automatischen Fertigungsstraße. Ihr Kind hat also gleich fünf Bauprojekte in einem Set und kann danach natürlich auch eigene Kreationen mit den Teilen entwerfen.
Welche Funktionen bietet der Roboter? Nehmen wir als Beispiel Vernie, den Roboter: Er hat eine sympathische Gestalt mit beweglichen Raupenketten als „Füße“, beweglichen Armen und einem fröhlichen Gesicht auf einem Display. Vernie kann sich selbstständig bewegen, Objekte greifen, Geräusche von sich geben und mit seinem Sensor Farben und Entfernungen erkennen. Er reagiert, wenn man vor ihm in die Hände klatscht oder wenn ein Hindernis auftaucht. Sogar seine Mimik (auf dem Display) kann er ändern und auf Zuruf scheinbar antworten – natürlich alles entsprechend der Programmierung durch Ihr Kind. Ähnlich vielseitig sind die anderen Modelle: Die Roboterkatze „Frankie“ schnurrt und reagiert, wenn man sie streichelt (dank des Neigungssensors im Baustein). Der Gitarre-4000-Roboter lässt Ihr Kind eigene Musikstücke programmieren. Kurz: LEGO Boost liefert eine bunte Palette an Funktionen, die Kinder entdecken und nach Belieben kombinieren können. Die robuste LEGO-Technik lädt auch zum Experimentieren ein – schließlich kann man nichts falsch zusammenstecken, höchstens kreativ umbauen!
Wie wird programmiert und welche Sprache wird genutzt? LEGO Boost verwendet eine hauseigene App, die kostenlos für Tablets (und mittlerweile auch für PCs) verfügbar ist. In dieser App werden Bauanleitungen digital Schritt für Schritt angezeigt – kinderleicht per Animation. Sobald ein Modell fertig gebaut ist, wechselt man in den Programmiermodus. Die Programmiersprache ist grafisch und blockbasiert, ähnlich wie Scratch. Das heißt, es gibt bunte Programmierblöcke mit Symbolen (z.B. ein Pfeil für „vorwärts fahren“ oder eine Note für „Sound abspielen“), die per Drag-and-Drop zu Abläufen aneinandergereiht werden. Textbefehle muss Ihr Kind nicht tippen – alles funktioniert visuell über die Blocksprache. Diese ist perfekt auf Leseanfänger abgestimmt: Viele Symbole sind selbsterklärend, Zahlenwerte (z.B. wie viele Zentimeter fahren oder welche Farbe erkennen) können einfach ausgewählt werden. Darüber hinaus bietet die LEGO Boost App spannende Programmier-Challenges: Kleine Aufgaben, bei denen Ihr Kind spielerisch neue Befehle kennenlernt, etwa „Lass Vernie einen Tanz aufführen“ oder „Baue ein Hindernis und programmgesteuert weiche aus“. Dabei werden nach und nach Konzepte eingeführt wie Schleifen (Wiederholungen), Bedingungen („wenn Sensor XY etwas erkennt, dann…“) und einfache Funktionen. All das geschieht in einer so spielerischen Umgebung, dass Kinder oft gar nicht merken, wieviel sie schon gelernt haben. LEGO Boost vermittelt damit auf ideale Weise die Grundlagen des Programmierens, gepaart mit dem haptischen Erlebnis des Bauens. Für viele Kinder (und Eltern) ist es ein magischer Moment, wenn der selbstgebaute LEGO-Roboter das erste Mal genau das tut, was man ihm per Code aufgetragen hat!
2. Wonder Workshop Dash – Der interaktive Lernroboter zum Losfahren
Was ist Dash? Dash ist ein freundlicher kleiner Roboter von Wonder Workshop, der schon viele Kinderzimmer und Klassenzimmer erobert hat. Er ist komplett vormontiert und sofort startbereit – ideal für Kinder ab 6 Jahren (und damit natürlich auch für jeden 7-Jährigen!), die schnell Ergebnisse sehen wollen, ohne viel bauen zu müssen. Dash sieht aus wie ein niedliches Gefährt mit Kulleraugen: Er hat einen runden Körper mit drei Rädern (davon eines als Kugelrad für die Balance) und einen beweglichen Kopf. Sein Design ist in fröhlichem Türkis-Blau gehalten, und er wirkt fast wie ein kleiner Pixar-Charakter. Oft wird Dash auch im Set mit seinem kleinen „Kumpel“ Dot angeboten – Dot ist ein stationärer Roboterball mit Lichtern, der als Spielpartner dient. Aber konzentrieren wir uns auf Dash: Dieser Roboter kann fahren, hören, sprechen und leuchten und bietet unzählige Spiel- und Lernmöglichkeiten.



Welche Funktionen bietet Dash? Dash ist mit verschiedenen Sensoren ausgestattet: Er hat Mikrofone, um Geräusche bzw. Klatschkommandos zu hören, einen Entfernungssensor vorne, um Hindernisse zu erkennen, und Knöpfe, mit denen man ihn auch direkt bedienen kann. Außerdem hat er eingebaute LED-Lichter (z.B. an den „Augen“ und am Körper), die in allen möglichen Farben aufleuchten können, sowie einen kleinen Lautsprecher für Töne und Sprachsamples. Aus diesen Fähigkeiten entsteht eine Menge Interaktion: Dash kann z.B. so programmiert werden, dass er auf Zuruf reagiert – ruft Ihr Kind „Hallo!“, dreht Dash seinen Kopf und antwortet mit einem fröhlichen Piepton oder einem aufgenommenen Satz. Oder Ihr Kind lässt Dash durch das Zimmer patrouillieren: Dank des Entfernungssensors kann Dash stoppen, bevor er gegen die Wand fährt, und automatisch die Richtung wechseln. Dash bewegt seinen Kopf neugierig hin und her, kann mit Lichteffekten blinken und sogar kleine Melodien abspielen. In der Special Edition gibt es Zubehör wie ein Xylophon, das Dash mit einem kleinen Hammer selbst bespielen kann – ein großer Spaß, wenn der Roboter plötzlich „Alle meine Entchen“ klimpert! Weitere coole Erweiterungen sind z.B. ein Katapult, mit dem Dash Bälle werfen kann. Man kann auch LEGO-Bausteine auf Dash stecken, um ihn individuell zu gestalten oder ihm Werkzeuge zu geben. Die Möglichkeiten sind schier unbegrenzt, und durch seine robuste Bauweise verzeiht Dash auch mal eine Karambolage mit dem Tischbein.
Wie wird programmiert und welche Sprache wird genutzt? Wonder Workshop hat für Dash mehrere kostenlose Apps entwickelt, die auf Tablets oder Smartphones laufen. Die beliebteste für Grundschulkinder ist Blockly for Dash & Dot. Blockly ist – ähnlich wie Scratch – eine visuelle Programmiersprache auf Blockbasis. Die App präsentiert dem Kind eine Art Spielfläche, in der es bunte Befehlsblöcke zusammensteckt. Beispielsweise gibt es einen Block „Fahre vorwärts“ (den man z.B. auf 30 cm einstellen kann), einen Block „Spiele Sound: Hupen“ oder einen Block „Drehe nach links“. Indem die Blöcke verbunden werden, entsteht ein Ablauf: Etwa „Wenn Start gedrückt wird, fahre 30 cm vorwärts, dann leuchte rot, dann spiele Sound, dann drehe links…“. Dash führt diese Abfolge beim Starten dann live aus. Durch Schleifen, Bedingungen und Ereignisse (z.B. „wenn du klatschst, dann…“) können Kinder schnell komplexere Programme bauen – zum Beispiel einen Wachroboter, der auf Geräusche reagiert und sich umschaut. Neben Blockly gibt es auch die Wonder-App, die eine etwas spielerischere Oberfläche bietet, sowie Path (wo Kinder einfach Pfade zeichnen, die Dash abfährt) und Go (eine Fernsteuerungs-App, um Dash manuell zu fahren und Sounds/Lichter auszulösen). Besonders die Blockly-App vermittelt dabei echte Programmierkonzepte, ohne dass Kinder Syntax lernen müssen. Die Sprache der Blocks und der App-Oberfläche ist in Deutsch verfügbar, was es Grundschülern leicht macht. Zudem enthält die App Challenges und Puzzles, die Schritt für Schritt neue Funktionen vorstellen. So kann sich Ihr Kind selbständig – oder gemeinsam mit Ihnen – immer weiter vorantasten. Wichtig zu erwähnen: Dash benötigt kein aufwändiges Setup; per Bluetooth ist er ruckzuck mit dem Gerät verbunden. Kinder lieben Dash, weil er quasi ein lebendiges Wesen im Kinderzimmer ist – einer, der dank Programmierung zum Freund und Helfer wird. Und Eltern lieben Dash, weil er robuste Technik mit sinnvollem Lerneffekt kombiniert.
3. Ozobot – Mini-Roboter für große Ideen
Was ist Ozobot? Ozobot ist ein winziger Roboter – ungefähr so groß wie ein Überraschungsei – aber er hat es faustdick hinter den Ohren! Dieser Mini-Roboter wurde speziell entwickelt, um Kinder schon ab etwa 6 Jahren spielerisch ans Programmieren heranzuführen. Es gibt zwei Hauptvarianten: den Ozobot Bit und den Ozobot Evo. Beide sind klein und rund und rollen auf einem eingebauten Minirad. Der Evo hat zusätzlich noch ein paar Extra-Features (wie Geräusche und Bluetooth-Verbindung zur Echtzeitsteuerung), während der Bit ganz minimalistisch daherkommt. Aber das Grundprinzip ist bei beiden gleich und echt genial: Ozobot kann Farben „lesen“ und darüber gesteuert werden! Dadurch eröffnet sich neben digitaler Programmierung auch eine völlig bildschirmfreie Art zu codieren, die besonders für jüngere Kinder fabelhaft funktioniert.



Welche Funktionen bietet Ozobot? Schauplatz ist oft ein weißes Blatt Papier: Mit Filzstiften (idealerweise in Schwarz, Rot, Grün, Blau) kann Ihr Kind Strecken malen – zum Beispiel ein Labyrinth, eine Straße oder einfach verschlungene Linien. Der kleine Ozobot setzt man auf die Linie, und dank seiner Sensoren an der Unterseite folgt er brav der gezeichneten Route, als würde er auf Schienen fahren. Jetzt kommt der Clou: Zeichnet man bestimmte Farbfolgen als kurze Sequenzen auf die Linie (z.B. ein paar Millimeter Blau-Schwarz-Blau hintereinander), erkennt Ozobot diese Kombination als Befehl. So kann man dem Roboter allein durch Farbcodes sagen: „Dreh dich um“, „Fahre extra schnell“ oder „mache eine Pause“. Kinder können auf diese Weise ganz ohne Tablet oder PC Programmabläufe malen – etwa: Rot-Schwarz-Rot könnte bedeuten, dass Ozobot an der Stelle einen Tornado dreht, Grün-Schwarz-Grün lässt ihn langsamer fahren, etc. Es gibt eine Vielzahl solcher Farbkommandos, und im Starterset von Ozobot sind Beispieldiagramme und Aufkleber enthalten, die man nutzen kann. Das macht riesigen Spaß und fördert gleichzeitig das Verständnis, dass man einem Roboter durch Symbole und Abfolgen von Befehlen Aktionen vorgeben kann.
Doch Ozobot kann noch mehr: Neben dem Malen gibt es natürlich auch die Möglichkeit, ihn per App zu programmieren. Hier kommt OzoBlockly ins Spiel – eine Programmierumgebung, die auf dem PC oder Tablet im Browser läuft. OzoBlockly ist im Grunde eine angepasste Version der Blockly/Scratch-Optik mit fünf Schwierigkeitsstufen (von ganz einfach mit Piktogrammen bis fortgeschritten mit textähnlichen Blöcken). Über OzoBlockly kann Ihr Kind den Ozobot noch präziser steuern: zum Beispiel eine Abfolge festlegen, in der Ozobot verschiedenfarbig aufleuchtet (ja, er hat eine LED, die er in vielen Farben blinken lassen kann), eine bestimmte Wegstrecke in Zentimetern fährt, dann eine Drehung macht etc. Da Ozobot so klein ist, ist er innen nicht vollgestopft mit Sensoren wie manch größerer Roboter – aber der Liniensensor und die LED-Beleuchtung genügen, um vielfältige Projekte umzusetzen. Kinder können z.B. ein Rennen zweier Ozobots organisieren, kleine „Tanz-Choreografien“ programmieren oder den Ozobot als cleveres Figürchen in selbstausgedachten Brettspielen einsetzen. Der Ozobot Evo verfügt im Gegensatz zum Bit zusätzlich über Infrarot-Sensoren, mit denen er Gesten erkennen oder anderen Ozobots folgen kann, und er kann Töne abspielen. Diese zusätzlichen Features erlauben noch interaktivere Spielereien – Evo kann beispielsweise auf die Handbewegung stoppen oder mit einem zweiten Evo kommunizieren.
Wie wird programmiert und welche Sprache wird genutzt? Die einfache Variante der Programmierung ist, wie beschrieben, das Zeichnen von Farbcodes – das könnte man scherzhaft als „Programmieren mit Filzstift“ bezeichnen. Hierfür braucht es keine digitale Sprache, sondern Ihr Kind lernt, dass Farbmuster als Befehle interpretiert werden. Das fördert vor allem die Sequenzlogik (Welche Anweisung kommt nacheinander?). Für die fortgeschrittene Variante nutzt man OzoBlockly, die visuelle Programmiersprache auf Basis von Blockly. Sie ist webbasiert – man geht einfach auf die Ozobot-Website und kann dort den Editor öffnen. Nachdem das Programm zusammengestellt ist (z.B. „fahre 5 Sekunden geradeaus, dann blinke 3x blau“ usw.), überträgt man es an den Ozobot. Das passiert bei Ozobot auf pfiffige Weise: Man hält den Roboter an den Bildschirm, und via optischer Signale (blinkende Lichtsequenzen) wird der Code übertragen – ganz ohne Kabel! Der Ozobot „flackert“ kurz und hat das Programm gespeichert. Jetzt kann man ihn vom Bildschirm nehmen und er führt den Code autonom aus. Alternativ gibt es für den Evo auch eine Bluetooth-Übertragung per App. Die Programmiersprache OzoBlockly benutzt Befehle wie „Move“, „Light“, „Timing“ etc. – je nach eingestellter Stufe werden die Blöcke mit Symbolen und Klartext kombiniert. Das Schöne ist: Die Kinder können bei niedriger Stufe anfangen (wo man z.B. nur auswählt: fahre eine kurze/mittlere/lange Strecke) und später zur ausführlicheren Stufe wechseln (wo man z.B. Zentimeter oder Sekunden genau angeben kann, oder sogar einfache Mathe-Operationen einbaut). OzoBlockly und Ozobot eignen sich hervorragend, um schon jüngeren Kindern begreiflich zu machen, was ein Programm ist – nämlich eine Reihe von Anweisungen, die ein Gerät Schritt für Schritt abarbeitet. Durch die Verbindung von kreativem Malen und klassischem Coding werden sowohl künstlerische als auch technische Adern angesprochen. Viele Schulen setzen Ozobot gerne im Unterricht ein, weil er klein, kostengünstig und flexibel ist. Zuhause werden Sie sehen: Kaum etwas ist faszinierender, als wenn so ein winziger Roboter genau dem bunten Pfad folgt, den Ihr Kind ihm gemalt hat – strahlende Kinderaugen garantiert!
4. Sphero SPRK+ – Der kugelrunde Coding-Roboter zum Rollenlassen
Was ist Sphero SPRK+? Auf den ersten Blick könnte man Sphero für einen einfachen ferngesteuerten Ball halten – doch in ihm steckt ein ganzes Technik-Universum! Sphero SPRK+ (oft einfach „Sphero“ genannt, gesprochen wie „Sfii-ro“) ist ein kugelrunder Roboter, etwa so groß wie eine Orange. Er besteht aus robustem, durchsichtigem Kunststoff, sodass man sogar ein wenig die Elektronik im Inneren schimmern sieht. Entwickelt wurde Sphero ursprünglich als Spielzeug (bekannt wurde z.B. das Star-Wars-Modell BB-8 von Sphero), doch sehr schnell entdeckten Schulen und Eltern sein pädagogisches Potenzial. Daher die Variante SPRK+ (sprich: spark plus), die speziell für Bildungszwecke vermarktet wird. Geeignet ist Sphero SPRK+ für Kinder ab ca. 8 Jahren, aber schon manche 6- oder 7-Jährige hatten Riesenspaß damit – insbesondere weil die grundlegende Bedienung sehr intuitiv ist (im einfachen Modus kann man ihn per Joystick-App steuern). Der Sphero-Roboter hat keine externen Teile, er ist ein glatter Ball – das macht ihn superstabil (er überlebt Stürze oder auch mal ein Bad, da er wasserfest ist!). Im Inneren verbergen sich jedoch Motoren, Lichter und Sensoren, die ihn zu weit mehr als einem ferngesteuerten Auto machen.



Welche Funktionen bietet Sphero? Sphero kann natürlich in alle Richtungen rollen und dabei ganz schön schnell werden (bis zu etwa 7 km/h – was im Wohnzimmer echt flott ist!). Durch seine eingebaute LED-Matrix bzw. farbige LEDs kann er in verschiedenen Farben leuchten oder sogar kleine Symbole anzeigen (je nach Modell – der neuere Sphero BOLT hat z.B. eine 8×8 LED-Matrix, SPRK+ hat eine einfarbige Beleuchtung). Er hat auch einen Gyroskop- und Beschleunigungssensor, mit dem er z.B. erkennt, wenn er angehoben wird oder gegen etwas stößt. Außerdem ist ein Kompass/Magnetometer integriert, sodass Sphero sich im Raum orientieren kann und man ihm z.B. sagen kann „drehe dich absolut 90° nach Osten“. Mit diesem Sensor-Mix lassen sich spannende Experimente durchführen: Kinder können z.B. Sphero so programmieren, dass er ein Quadrat abfährt, einem ausgedachten Parcours folgt oder sich bei Kollision automatisch in die entgegengesetzte Richtung dreht. Da Sphero wasserdicht ist, kann er sogar in der Badewanne oder im Pool „schwimmen“ – denkbar ist etwa ein Programm, bei dem er als Mini-U-Boot agiert und mit Farben anzeigt, ob das Wasser warm (Rot) oder kalt (Blau) ist (Temperatursensor hat er allerdings nicht, das war nur ein Beispiel für ein Spiel). Ein sehr beliebter Aspekt: Man kann Sphero mit Alltagsmaterialien kombinieren – z.B. mit etwas Fantasie eine Hülle basteln (als Hamsterball, als Golfball, als Planeten…) oder einen Hindernisparcours aus Büchern und Bechern bauen, durch den Sphero sich navigieren muss. So verbinden sich Programmierung und Basteln/Design zu einem rundum kreativen Projekt. Der Fantasie der Kinder sind keine Grenzen gesetzt: Vom „Sphero-Malkünstler“ (Stift an den Ball kleben und über Papier rollen lassen) bis zum „Sphero-Fußball“ (zwei Spheros und ein kleiner Torrahmen genügen fürs Duell) ist alles möglich!
Wie wird programmiert und welche Sprache wird genutzt? Gesteuert und programmiert wird Sphero über die Sphero Edu App, die es für Tablets, Smartphones und auch als Webversion gibt. Diese App ist äußerst vielseitig und bietet drei Einstiegsstufen für die Programmierung:
- Zeichnen: Die einfachste Methode – vor allem für jüngere Kinder oder den allerersten Kontakt. In diesem Modus kann Ihr Kind auf dem Bildschirm mit dem Finger eine Linie oder Form zeichnen, und Sphero wird dieser Linie folgen. Die Länge und Krümmung bestimmen, wie weit und wohin Sphero rollt. Das ist noch kein „Coding“ im engeren Sinne, aber es zeigt bereits die Wirkung von Befehlen und ist ein toller Spaß, um ein Gefühl für das Robot-Bewegen zu bekommen.
- Blöcke (Block-Based Coding): Ähnlich wie bei LEGO Boost oder Dash kommt auch hier eine grafische Blockprogrammiersprache zum Einsatz. Die Oberfläche erinnert an Scratch: Es gibt bunte Befehlsblöcke in Kategorien wie Bewegung, Kontrolle, Sensoren, Operatoren usw. Ihr Kind kann z.B. einen Block „Rolle vorwärts (Distanz: 50 cm, Geschwindigkeit: 50%)“ setzen, dann „Warte 1 Sekunde“, dann „Leuchte in Farbe Grün“, dann „Spiele Sound“. Durch Aneinanderreihen dieser Blöcke entsteht ein Programm, das Sphero nach dem Starten abarbeitet. Sphero Edu hat auch Blöcke, die Sensorwerte nutzen, z.B. kann man abfragen „Wenn Sphero einen Aufprall spürt, dann … (z.B. Farbe wechseln)“. So lernen Kinder spielerisch if-then-Logik und den Umgang mit Variablen oder Schleifen (man kann etwa eine Schleife bauen: wiederhole 4-mal [fahre 1 Meter, drehe 90°] – und siehe da, Sphero fährt ein Quadrat ab!). Die Blocksprache ist visuell und benötigt keine Schreibkenntnisse, ideal für Grundschüler.
- JavaScript (Textprogrammierung): Für fortgeschrittenere Kinder (oder Jugendliche) bietet Sphero Edu auch einen Textmodus, in dem man in JavaScript-Code schreiben kann. Das ist natürlich für einen 7-Jährigen noch nicht relevant, aber toll zu wissen: Sphero „wächst mit“. Vielleicht schnuppert Ihr Kind mit 10 oder 12 dann hier rein, nachdem es mit Blöcken angefangen hat. Im Textmodus können sie sehen, dass die Blockprogramme letztlich auch in JavaScript übersetzt werden – ein toller Aha-Effekt: Hinter den Kulissen ist echte Programmierung im Gange!
Die Sphero Edu App ist auf Deutsch verfügbar und enthält ebenfalls eine Menge Aktivitäten und Aufgaben, die man gemeinsam lösen kann. Es gibt z.B. vorgefertigte Programme, Experimente (etwa Physik: Zeit messen, Geschwindigkeit berechnen) und Community-Projekte zum Nachmachen. Sphero SPRK+ verbindet so Sport, Spiel und Coding auf einzigartige Weise. Kinder lieben es, dem rollenden Roboter Tricks beizubringen, und ganz nebenbei verstehen sie immer besser, wie man einem digitalen „Haustier“ Befehle erteilt. Das Erfolgserlebnis, wenn Sphero genau dem selbstgeschriebenen Code folgt, ist riesig – und die Tatsache, dass man sich mit dem Tablet bewegen und realen Hindernissen ausweichen muss, bringt Action ins Spiel. Mit Sphero lernt Ihr Kind: Programmieren ist nicht nur am Bildschirm hocken – es kann auch ein sportliches, aktives Abenteuer sein!
5. Makeblock mBot – Eigener Roboter-Bausatz für junge Tüftler
Was ist der mBot? Der mBot ist ein preisgekrönter Robotik-Bausatz des Herstellers Makeblock, speziell entworfen für Kinder und Einsteiger. Er schlägt sozusagen die Brücke zwischen Spielzeug und echter Elektronik/Robotik, und eignet sich gut für Kinder ab etwa 8 Jahren (mit etwas Hilfe auch ab 7). Im Gegensatz zu einem fertig designten Spielzeugroboter wie Dash oder Sphero, wird der mBot aus mehreren Teilen mit Schraubenzieher zusammengebaut. Keine Angst: Es ist nicht allzu kompliziert! Das Grundkit enthält eine einfache Metall-Chassis-Platte, zwei Räder mit Motoren, ein lenkbares Rad, verschiedene Sensoren (typischerweise einen Ultraschall-Abstandssensor – sieht aus wie zwei „Augen“ vorn –, eine Linienfolg-Sensorleiste unten, einen Lichtsensor etc.) und eine Steuerplatine (das „Gehirn“ des Roboters). Die Platine basiert auf Arduino-Technologie, was bedeutet, dass sie sehr verbreitet und vielseitig ist. Mit den mitgelieferten Schrauben und Kabeln wird alles verbunden – das dauert vielleicht eine Stunde und macht vielen Kindern großen Spaß, weil sie sehen, wie aus losen Teilen ein richtiges kleines Fahrzeug entsteht. Am Ende hat man einen fahrbaren Roboterwagen mit lustigem „Gesicht“ (die Ultraschallsensoren sehen aus wie Kulleraugen) und bunten LEDs. Der mBot ist robust und modular erweiterbar – Makeblock bietet z.B. zusätzliche Sensoren oder Aufbauten an, sodass man den Roboter später ausbauen kann (etwa mit einem Greifarm oder einem Bluetooth-Modul, falls nicht schon enthalten). Oft ist in aktuellen Sets aber Bluetooth bereits dabei, sodass der mBot kabellos programmiert und gesteuert werden kann.



Welche Funktionen bietet der mBot? Im Grundzustand kann der mBot fahren, Hindernisse erkennen (dank Ultraschallsensor wie ein kleines Fledermaus-Radar) und Linien folgen (etwa einem dunklen Streifen auf hellem Untergrund, ideal für Line-Maze-Spiele). Er hat außerdem bunte LED-Lichter, die in verschiedenen Farben blinken können, und meist einen kleinen Summer/Buzzer, um Töne zu erzeugen. Viele mBot-Kits kommen auch mit einer Fernbedienung, sodass man ihn wie ein RC-Car direkt steuern kann. Doch das eigentliche Potenzial entfaltet sich durchs Programmieren: Ihr Kind kann dem mBot beibringen, selbständig zu agieren. Zum Beispiel: Fahre geradeaus und weiche automatisch aus, wenn ein Hindernis in weniger als 15 cm Entfernung erkannt wird (klassisches Hindernis-Vermeidungs-Programm). Oder: Folge dem schwarzen Linienverlauf auf dem Boden (z.B. auf einem Parcours, den man mit Isolierband aufklebt) – dank der Unterboden-Sensoren kann mBot Hell/Dunkel unterscheiden und so der Linie nachkurven. Mit etwas Kreativität kann man auch eigene Aufsätze bauen: Manche Kinder basteln z.B. aus Karton einen „Panzer-Turm“ und programmieren mBot als „Lichtverfolger“: er dreht sich in Richtung einer Taschenlampe, die man im Raum bewegt (Lichtsensor). Oder man lässt zwei mBots einen sumo-ähnlichen Wettkampf machen, wer zuerst den anderen aus einem Kreis schubst – dabei hilft der Abstandssensor, den Gegner zu erkennen. Die Möglichkeiten sind vielfältig, und da der mBot hardware-nah ist, bekommen Kinder auch einen Einblick, wie Elektronik-Komponenten zusammenwirken (eine Erfahrung, die man bei rein virtuell zusammensteckbaren Robotern weniger hat). Zugleich hält sich die Komplexität in Grenzen, sodass Erfolgserlebnisse nicht ausbleiben. mBot kann sowohl über den Computer programmiert werden als auch über eine App – und einmal programmierte Abläufe können auf dem Roboter gespeichert werden, damit er sie auch ohne Verbindung ausführt (er wird also zum autonomen Roboter).
Wie wird programmiert und welche Sprache wird genutzt?
Makeblock hat eine eigene Software namens mBlock entwickelt, die es für PC, Tablets und auch im Browser gibt. Die gute Nachricht für alle, die vielleicht schon von Scratch gehört haben: mBlock basiert auf Scratch! Die Programmieroberfläche sieht nahezu identisch aus wie die Scratch-Oberfläche des MIT: links die Blockpalette, in der Mitte der Codebereich, rechts optional eine Bühne für Simulation (man kann auch ohne Roboter einiges simulieren). Die Blöcke sind ebenfalls farbig kategorisiert: Bewegung, LED, Kontrolle, Sensoren etc. Der große Unterschied ist, dass in mBlock spezielle Blöcke für den mBot enthalten sind – z. B. „setze Motor A auf Geschwindigkeit …“, „lese Ultraschallsensor“ oder „schalte LED auf Farbe …“. Ihr Kind baut also grafische Programme zusammen, genau wie in Scratch, nur dass die Akteure nicht Katze & Co. auf dem Bildschirm sind, sondern der echte mBot-Roboter im Zimmer. Sobald der Code fertig ist, kann man ihn per USB oder Bluetooth an den mBot senden. Im Live-Modus können die Befehle direkt ausgeführt werden (super für erste Tests: man klickt z. B. auf den Block „fahre vorwärts“ und sieht den Roboter losrollen). Im Upload-Modus kann man das Programm in den Speicher des mBot laden – dann läuft er eigenständig, auch wenn der PC aus ist. Die Programmiersprache bei alledem bleibt Scratch-basiert, sprich eine grafische Blocksprache. Allerdings ist unter der Haube ein Arduino-C++-Code, und für sehr fortgeschrittene Kids oder später in der weiterführenden Schule könnte man den mBot auch mit echter Arduino-IDE in C programmieren. Doch das ist kein Muss – für Grundschulkinder ist die Blocksprache perfekt ausreichend und ermöglicht alles, was das Herz begehrt. Durch den Einsatz von Scratch kommt auch gleich ein edukativer Nebeneffekt: Scratch ist an vielen Schulen etabliert, und wenn Ihr Kind das Prinzip mit dem mBot lernt, kann es dieses Wissen auch auf andere Scratch-Projekte (z. B. Animationen oder Spiele auf dem Bildschirm) übertragen und umgekehrt. Mit dem mBot gewinnt Ihr Kind also Hardware- und Software-Verständnis gleichermaßen. Und natürlich: Es macht einfach riesigen Spaß, am Computer bunte Blöcke zu stapeln und dann zuzusehen, wie der selbstgebaute Roboter im echten Leben daraufhin durchstartet!
Tipp: Makeblock hat neben dem klassischen mBot auch neuere Modelle wie den mBot2 (Neo) mit noch mehr Sensoren und einen kleinen Bildschirm oder den Codey Rocky (eine Mischung aus Bodenfahrzeug und abnehmbarem programmierbaren Controller). Doch für den Anfang ist der bewährte mBot absolut ausreichend – und oft gibt es ihn in Education-Kits mit Anleitungen und Projektideen inklusive.
Nachdem wir nun fünf verschiedene Robotik-Stars für Kinder ab 7 Jahren vorgestellt haben, sehen Sie sicher eines: Jeder dieser Roboter hat seinen eigenen Charme und Lerneffekt. Ob LEGO Boost für die Baukünstler, Dash für die interaktiven Geschichtenerzähler, Ozobot für die kreativen Zeichner, Sphero für die Action-Liebhaber oder mBot für die kleinen Ingenieure – für jedes Kind lässt sich der passende Zugang zur Robotik finden. Vielleicht kann Ihr Kind sogar mehrere dieser Erfahrungen kombinieren. Wichtig ist nicht, sofort den komplexesten Roboter zu haben, sondern den, der die Neugier Ihres Kindes weckt.

Fazit: Spielerisch die Zukunft entfalten
Roboter bauen und programmieren – das klingt nach High-Tech, ist aber für Kinder heute zugänglicher denn je. Mit bunten Baukästen, liebevoll gestalteten Coding-Apps und viel Raum für Kreativität lernen unsere Jüngsten spielerisch die Fähigkeiten von morgen. Dabei werden Problemlöser geboren, Teamplayer gefördert, kleine Kreative inspiriert und selbstbewusste Tech-Pioniere geformt. In einer Welt, die zunehmend von Digitalisierung geprägt ist, geben wir unseren Kindern mit dem Tüfteln an Robotern einen wichtigen Schatz mit: das Verständnis, dass Technologie gestaltbar ist und sie selbst die Architekten ihrer Zukunft sein können.
Für Eltern bietet sich hier die wunderbare Chance, ihre Kinder staunend zu begleiten, wenn ein LED-Licht das erste Mal aufleuchtet oder der Roboter auf Kommando losrollt. Diese gemeinsamen Aha-Momente sind unbezahlbar. Und keine Sorge: Man muss kein Informatikstudium haben, um mit seinem Kind in diese Welt einzutauchen. Neugier und ein bisschen gemeinsame Zeit reichen völlig aus. Der Rest ergibt sich im Spiel fast von allein.
Lassen Sie Ihr Kind ruhig ausprobieren, fantasieren und erfinden. Heute ist es ein einfacher LEGO-Roboter, morgen vielleicht ein eigenes kleines Technikprojekt in der Schule und übermorgen – wer weiß – vielleicht die Begeisterung für einen Beruf im MINT-Bereich. Oder einfach ein wunderbares Hobby, das logisches Denken und Kreativität verbindet. In jedem Fall gilt: Ihr Kind lernt fürs Leben, wenn es Roboter baut – und hat dabei einen Riesenspaß.
Also, ermutigen Sie Ihre kleinen Erfinder! Die Welt von Robotern und Coding steht ihnen offen. Und mit Ihrer Unterstützung können sie spielerisch über sich hinauswachsen. Wer weiß, vielleicht blickt ja in diesem Moment der nächste große Erfinder oder die nächste große Erfinderin zu Ihnen hoch und sagt: „Mama, Papa, schaut mal, was mein Roboter kann!“ – Ist das nicht eine wunderbare Vorstellung?
In diesem Sinne: Auf in die Robo-Zukunft! Lassen Sie die kleinen Roboter die große Entwicklung Ihrer Kinder anstoßen. Sie werden es nicht bereuen – denn strahlende Kinderaugen und neue Fähigkeiten gehen hier Hand in Hand. Viel Freude beim gemeinsamen Entdecken, Bauen und Programmieren!